Über eines der ungewöhnlichsten Bonner Verkehrsbauten wurde auf dieser Website nicht nur einmal, sondern sogar zweimal berichtet! Nun ist er bald fertig, der teuerste Kreisverkehr Deutschlands. Und das auch noch rechtzeitig. Ist man gar nicht mehr gewohnt sowas.
Der Generalanzeiger berichtet, und zwar begeistert. Da stellt Tiefbauamtsleiter Werner Bergmann sein Meisterwerk vor, und zwar mächtig stolz. Denn der enorme Fortschritt besteht gar nicht allein in verkehrlicher (drastische Erhöhung der Abbiegemöglichkeiten!) und baulicher Hinsicht, sondern auch in sprachlicher. Aus dem Kreisverkehr wurde nämlich mittlerweile ein „Trajektknoten“ So recht weiß ich zwar gar nicht, was das so genau ist, ein „Trajektknoten“. Hört sich aber an, als wäre es etwas ganz Besonderes. Ein ganz schönes Kompositum eigentlich.
Und obwohl man meinen würde, Bergmann, der sich übrigens mit Kreisverkehren verflixt auskennt (und mit Trajektknoten vermutlich auch), denkt vielleicht nur an seinen unmittelbar bevorstehenden Ruhestand, hat sich der alte Asphalthase für sein neues Verkehrsbauwerk noch so dies und das überlegt, auch visuell. „Flächendecker“ sollen zum Beispiel im Innenbereich gepflanzt werden. Das ist einfach super praktisch. Aber dann rückt er dann ganz zum Schluss doch noch mit einem Herzenswunsch raus. „Es wäre natürlich schön, wenn man für diesen Standort ein Kunstwerk bekäme“, meint Bergmann, der Fachmann. Na, das sollte doch eigentlich kein Problem sein. Ist doch heutzutage schon irgendwie Standard. Und das Ding hat ja sowieso an die 20 Mille gekostet. Da macht ein Kunstwerk den Kohl auch nicht mehr fett. Wie wäre es etwa mit einem überdimensionalem Posthorn so a la Claes Oldenburg. Da könnte man sich auch akustisch was vorstellen. So die Richtung urbaner Klang im Raum. Tut, tuut! Vielleicht auch interaktiv mit der Hupe. Naja, da wird den Herren und Damen KünstlerInnen schon sicher was Ausgefallenes einfallen .. bp
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