Noch so ein Großereignis, das Bonn der Tatsache verdankt, dass es einmal Residenz der Bundesregierung war. Riesiger Wirbel. Eine klimatisierte Zeltstadt in der Rheinaue. Weihnachtsmarkt im November. Knapp 30.000 Vielflieger erfreuen sich am Siebengebirgspanorama . Die unvermeidliche Medienshow. Der General-Anzeiger bringt kluge Leserbriefe, die etwa nach der CO2-Bilanz der Konferenz fragen. Die ist natürlich verheerend.
Unfassbar. Alle wissen, was kommt. Aber das kuschelige Hemd ist ihnen mal wieder näher als die zerfranste Hose. Keine Entscheidungen. Hornberger Schießen. Grotesk. Das willfährige Bonn hält Hof, ist abermals Schauplatz für absurdes Polittheater. Dabei ist es bitterernst. Die Uhr tickt bis zur großen Klimaflut. Die wird nicht metaphorisch, sondern ganz real sein und die Hälfte der Weltmetropolen, die am Meer liegen, mitleidlos überschwemmen. Man denke an die dadurch ausgelösten Flüchtlingsströme. Steigt der dann rückgestaute Rhein eigentlich auch? Oh, du armes Bonn! Du musst sofort einen großen Damm bauen ..