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Zündendes Thema: Ist Bonn eine verführerische Loreley?

Den Schiffer im kleinen Schiffe                                     ergreift es mit wildem Weh

Der Dichter Heinrich Heine, Düsseldorfer, also Rheinkenner via Geburt und Erfinder dieser Zeilen, hat eine Weile in Bonn studiert. Wo diese dubiose Loreley, auf die sie gemünzt sind, ja auch nicht weit war. So verwundert es kaum, dass Heine zum Virtuosen des Weh-Gefühls wurde, diesem Dilemma, das so schmerzt und zugleich furchtbar anstachelt. Seitdem gibt es ja auch zwei Sehnsuchtsantipoden, nämlich das Heimweh und das Fernweh, die den hormonaufwallenden Konflikt auch jeder für sich noch einmal in sich tragen. So viel Dialektik war selten. Ich finde, solcherart emotionale Zwickmühlen sind gerade in unseren Zeiten, in denen wir ja alle zu Migranten werden, aktueller denn je. Auch wenn man vielleicht nicht gleich untergeht.

Die Stadt, in der ich nun bald seit vier Jahrzehnten lebe, gibt jedenfalls jeden Tag neue Gründe für den inneren Konflikt, für bonnweh. Ist Bonn nicht auch eine herzzerreißende Schöne und in etwa so verdorben wie die Loreley? Am Ende ist sie sogar so eine Verführerin, vor der wir uns höllisch in acht nehmen müssen. Deshalb soll Heines Wortpsychologie hier in warnender Absicht ganz bewußt – stadtbewußt! – wieder angewendet werden: Es lebe der Zwiespalt, es lebe das bonnweh, der Blog mit Klarsicht und Herzblut.                         bp

1 Antwort zu inhalt

  1. René sagt:

    Ein Blog ganz nach meinem Geschmack.
    Ich hab eigentlich nur darauf gewartet, denn es war nur ein Frage der Zeit.
    Danke dafür, werde ihn aufmerksam verfolgen und verteilen.

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